Also spielen wir an 22 (55/365)

Wir schreiben den 24. 2. 2020. Schlüsselübergabe zu meiner ersten eigenen Bude hier in Bieledingsi. Schon seit gestern habe ich dieses eine Lied als Ohrwurm und singe, summe und pfeife es beim Umzugskartonpacken vor mich hin und mache damit meine Mama, mich und alle um mich herum ganz wehmütig.

Ich singe, pfeife und summe dieses Lied also schon seit gestern früh fröhlich vor mich hin. Die Nacht zuvor erstaunlich gut geschlafen, trotz dass heute eben ein großes neues Kapitel aufgeschlagen wird und es schon recht früh mit Mama zur Schlüsselübergabe, Schrankabholung, ersten groben Einrichtungen und Warten auf den Internetfritzen, der mir das Internet schaltet – Internet von Tag 1 an in der ersten eigenen Bude war mir mit einer der wichtigsten Punkte.

24.2.20 – meine Bettnische noch sehr unbewohnt.

Mama und ich also in den mittelfrühen/mittelspäten Morgenstunden (es war so gegen halb 9, 9) im Auto auf der A2 Richtung künftigem Wohnort unterwegs – so oft diese Strecke schon zuvor abgefahren und dieses Mal also mit Ziel, dorthin zu ziehen.

Und wie es das Schicksal so will, wird dieses Lied, was ich schon seit gestern halb ironisch, halb sentimental vor mich hin singe, pfeife und summe, dann eben auf der Bahn im Radio gespielt. Weil es der Zufall so will. Das Schicksal es so meinte. Und Mama, am Steuer, und ich, auf dem Beifahrer, ab nun wissen: Jetzt wird’s Ernst.

Schon seit Oktober, unmittelbar nach Ausbildungszusage so sehr um diesen Platz im Wohnheim bemüht. Der wirklich sehr sympathischen, freundlichen, auch schon etwas betagteren Dame der Wohnraumverwaltung alle paar Wochen mal angefunkt. Man merke sich mich vor, ja, der Platz ist Ihnen sicher, haben Sie Zeit für eine Besichtigung, wollen Sie sich in Bielefeld erst noch anderweitig umschauen, ach, ja, dann setz ich den Mietvertrag gleich sofort auf.

Lieder mit ner back story sind für euch wahrscheinlich immer die Interessantesten… Katapultiere ich mich nun also wieder ins Jahr 2022. Ja – 2 Jahre ist mein Umzug und Auszug aus Hotel Mama schon her. Kinners, wie die Zeit vergeht. Das oben erwähnte Lied wird nun also auf ewig mein Umzugs-/Auszugssong aus dem elterlichen Nest sein und bleiben. Und jedes Mal. wenn man es hört, mich an diese wilde Woche des Umzuges, so kurz vor der Pflegeausbildung, zurückerinnern.

John Denver – Leaving On A Jet Plane
erschien 1969 auf dem Album Rhymes & Reasons