TL;DR: Nehmt lieber Ubuntu. Oder schränkt euch in der Mobilität ein. Oder lasst es.
Auf vielen Applegeräten, und so wird es ja auch in den hiesigen Technikzeitschriften berechtigterweise kundgetan, läuft Linux wie ne Eins. So kann das Leben von Geräten, die von Apple als EOL deklariert wurden, praktisch verlängert werden – oder man scheißt auf die Sicherheit und nutzt die veralteten Software einfach weiter.
Ich habe im Screenshot beschriebenes MacBook 8.1, Baujahr 2015, letztes Jahr geschenkt bekommen. Das neueste und damit aktuelle macOS hat dieses Gerät nicht erhalten und wird es auch nicht. Apple sieht für das neuste OS nur Geräte ab 2017 vor. Denkste dir nichts weiter bei, ziehst du dein Lieblingslinux – Manjaro – drauf. Gut ist. Najaaa. Mit ein bisschen Workaround ist es gut.
Hardware-Support
Interne Tastatur, Touchpad, interne Lautsprecher, sowie Kamera werden von Manjaro nicht ootb erkannt. Für Tastatur und Touchpad gibt es im Netz ein paar Lösungsvorschläge, die aber alle für einen veralteten Linuxkernel gedacht sind und mit den Darauffolgenden auch nicht mehr tun.
Sprich: Um überhaupt Maus- und Tastatureingaben zu ermöglichen, braucht man zum Einen extra USB-Maus und -Tastatur, zum Anderen einen USB-Hub für den einzigen USB-Anschluss, damit man parallel zum Stromkabel eben auch Maus und Tastatur anstecken kann. Das habe ich bei mir einer kabellosen Maus- und Tastaturkombination gelöst – so wird von den 3 verfügbaren USB-Anschlüssen nur 2 per se verbraucht (1 für den Stromanschluss, 1 für Maus und Tastatur). Den USB-Hub hab ich von dem Schenkenden zum Glück ebenfalls dazu bekommen.
Die internen Lautsprecher werden, wie beschrieben, ebenfalls nicht unterstützt. So brauch man entweder Kopfhörer oder externe Lautsprecher, die über die Klinkenbuchse eingestöpselt werden, denn darüber funktioniert die Tonausgabe tadellos.
WLAN-Chip und sonstige Hardware wird unterstützt.
Fazit: Sonderlich mobil ist man mit diesem Gerät letzlich nicht wirklich, wenn man nicht gerade zusätzliche Maus und Tastatur ständig im Handgepäck mit dabei haben will. Da der Akku des Gerätes, das ich vor mir stehen habe, aber sowieso schon überdeutliche Alterungserscheinungen aufweist, wär ich sowieso mit dem Gerät kaum noch mobil gewesen.
Und mein Verwendungszweck, das Gerät als „second screen“ zu meinem Stand-PC im elterlichen Nest zu nutzen, erfüllt es voll und ganz. Auch wenn hier demzufolge 2 Tastaturen und 2 Mäuse auf dem Schreibtisch liegen.
Sonstiges
Auch „witzig“: Manjaro spammt die Logfiles auf dem Gerät zu. Es spammt andauernd rum, dass er SDD und so manche Hardware nicht erkennt (wobei die SDD wunderbar tut) und selbst bei einem GRUB-Update gibt GRUB an, dass die SSD doch ein unbekannter Gerätetyp sei – verrichtet seinen Dienst aber dennoch fehlerfrei.
Ich habe Manjaro letztes Jahr auf das MacBook aufgespielt und gerade per journalctl mal eben die logs aufgeräumt – es sind in der Zeit 2,2GiB Logdateien angefallen – so sehr, wie bei jedem Herunterfahren der Bildschirm noch mit Fehlermeldungen vollschreibt, kein Wunder.
Zum Vergleich: Auf dem Stand-PC, dessen Manjaroinstallation im Februar 2020 erfolgt ist, fielen in diesen 3 Jahren der Nutzung gerade mal 200MB Logdateien an.
Alternative
In meinen Recherchen im letzten Jahr las ich, dass Ubuntu dieses Gerät wohl besser unterstützt. Das habe ich nicht überprüft, weil ich kein Bock auf Ubuntu habe – aber möglicherweise ist dem so. Dann sollte man für dieses Gerät wohl eher Ubuntu nehmen.
Oder man lässt ganz die Finger von dem Gerät – in meinem Falle schaut man einem geschenkten Gaul aber nicht ins Maul und mit meinen Workarounds kann ich das Gerät ja auch vollumfänglich nutzen.