Aus „Ich kauf mir auch wirklich nur Spiele, die ich wirklich spielen werde.“ wurde irgendwann „Uh, cooles Spiel, und es ist im Angebot. Ich werde es nie spielen, aber hey.“, aber über meinen sogenannten „pile of shame*“ soll es hier gar nicht gehen.
Viel mehr darum, was 10 Jahre aus mir gemacht haben. Ein kurzer Abriss:
2013 – 2015: Versuch eines Informatikstudiums
Ja, nach meinem Abitur 2013, durch das mich meine Leistungskurse Informatik und Mathe durchgetragen haben, versuchte ich mich an einem Informatikstudium.
Hat nicht sollen sein, „theorethische Informatik“ und „Mathe“ haben mich durch jeweils einen durchgefallenen Klausurversuch daran zweifeln lassen, ob ich überhaupt einen Zweiten hätte bestehen können.
Also rein theoretisch könnte ich dieses Studium sogar wieder aufnehmen, ich bin noch berechtigt, einen Abschluss in diesem Studium zu erlangen. No way.
Und 2014 hat mich Twitter in seinen Bann gezogen.
Und erstes Festival: Meine Schwester mit mir auf dem Hurricane.
Apropos Festival: In der Zeit hatte ich meinen ersten bezahlten Auftritt meiner Bannd auf einem kleinen Festival im Kreis Mi-Lü. 200€ haben, nicht haben.
Achja: 2014 zog mein erstes Pferdchen ein: Der Herdengrößte wurde aus einer Laune heraus aufgenommen.
2014 habe ich mich privat von Windows verabschiedet.
Im Sommer 2015 dann mein erster bezahlter (Mini-)Job, befristet auf einen Monat, 450€-Basis, im Endeffekt dank Nacht- und Wochenendzuschlag aber deutlich mehr: Inventurjob bei einer regionalen Supermarktkette. Ich nenn es immer spaßerhalber „Büchsenzählen“, weil ich unironischerweise wirklich immer im Bereich der Konserven eingeteilt wurde.
2015 – 2018: Ausbildung zum Fachinformatiker in der Anwendungsentwicklung
Als Studienaussteiger, der euphemistische Ausdruck für Studienabbrecher, brauchte es genau 10 Minuten zwischen Bewerbung und Rückmeldung meines ehemaligen Chefs, und ich hatte eine Ausbildung sicher. 2 mal stand ich da auch sowas von kurz davor, diese zu abzubrechen – ich bin meinem Chef damals eigentlich immernoch recht dankbar, dass er mir zurück aufs Pferd geholfen hat.
Aber mit erfolgreichem Abschluss war mir auch klar: Damit wirst du nicht glücklich. Auch wenn die Berufsschulzeit echt mega war – kurz vorgegriffen: Auch wenn ich meinen besten Kumpel in der zweiten „Berufsschule“ kennengelernt habe, die erste Berufsschulzeit war irgendwie etwas unterhaltsamer.
In der kurzen toten Zeit, ich hatte durch einen Kumpel das Plasmaspenden kennengelernt, beim Plasmaspenden in einer kostenlosen Zeitung hier in Bielefeld gelesen: Die Bahnhofsmission Bielefeld sucht eine*n Bundesfreiwilligendienstleistende*r.
Wie damals meine Chefin hinterher gesagt und geschrieben hat: „Du bist vom Himmel gefallen.“
2015 kam das Reisepony dazu, gefunden in einem Cuxhaven-Urlaub, weswegen er wohl so reiseverrückt ist.
Seit 2015 nutze ich die Linux-Distro meines Vertrauens: Manjaro.
2016 trat ich in die Partei DIE LINKE ein.
Ab 2018 ging das Reisepony dann auch auf Twitterreisen.
2018 – 2020: Bufdi der Bahnhofsmission Bielefeld
Nach wie vor die beste Idee, die ich je gehabt habe. Würde dieser Job nicht bloß nach den Regularien eines Bundesfreiwilligendienstes abgegolten: Mit einem Lohn, von dem man leben könnte, ich würds bis ans Ende meiner Tage tun. Bin ich nach wie vor von überzeugt.
Und in der Zeit bekam mein Leben eine neue Richtung.
Nicht nur, dass ich, obwohl ich den Führerschein schon seit November 2013 hatte, ab 2018 dann auch angefangen habe, Auto zu fahren: Durch eine Arbeitskollegin wurde ich auch aufmerksam auf den Beruf der Krankenschwester. Bestimmte Bereiche haben ja auch Schnittmengen zum Sozialarbeiter, mehr noch: Auf einem Bufdi-Seminar besuchten wir eine psychatrische Einrichtung, was mein Interesse noch mehr lockte.
Bei Bethel beworben, bei Bethel genommen.
Und ab zur Wohnungssuche in Bielefeld.
2020 – 2023: Ausbildung Pflegefachmann
Nicht nur begann ich eine zweite Ausbildung zum Pfleger, nein, ich zog auch endlich aus Hotel Mama aus. Ins Wohnheim meines Ausbilders.
Endlich raus. Nicht ohne Grund lautet die SSID meines WLANs „GrosseFreiheit“.
Wie bereits angemerkt, habe ich in der Zeit meinen besten Kumpel kennengelernt. Wirklicher Seelenverwandter, der Erste außerhalb meiner Familie, mit dem ich wirklich alles bereden kann und keine Geheimnisse habe.
2021 dann mein erster alleinfinanzierter Urlaub: Und wo sonst als nach Husum sollte es hingehen?!
2022 trat ich aus der Partei DIE LINKE aus.
2022 löschte ich dann meinen Twitteraccount, nachdem ich schon ein paar Jahre zuvor Mastodon kennengelernt und Accounts angelegt habe (von einer bereits eingestampften Instanz über norden.social nun bei nrw.social).
2023: Ausbildungsende und Beginn der ersten Tätigkeit als examinierter Pflegefachmann
Überraschenderweise habe ich die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und nach zwei Monaten der Jobsuche dann auch endlich was gefunden.
Deutlich schwieriger gestaltete sich dann die Wohnungssuche, weil ich aus dem Wohnheim raus musste. Aber auch diese war am Ende erfolgreich.
Und so kommen wir in der Gegenwart an. So unsicher die Zukunft ist, weil auch mein Arbeitgeber immer wieder für Spannung sorgt, so zeigen mir doch die letzten zehn Jahre, und darauf wollte ich hinaus: Leben heißt Veränderung. Und wer weiß, wo ich 2033 bin. Ich bin gespannt.
*=Endnote: Wer es wirklich wissen will:
211 Spiele im Besitz, Anzahl der Spiele über die Spielzeit eines Antestens hinaus (da würde ich alle Spiele ab einer Mindestgesamtspielzeit von 6 Stunden zählen): 30. 85% aller meiner Steamspiele sind übers Anspielen nicht hinausgekommen, mehr noch: 73 Spiele habe ich noch nichtmal gestartet. Das sind ein gutes Drittel.