Also spielen wir an 22 (29/365)

Dieser Januar ist so paradox, er könnte glatt von Schrödinger stammen. Gefühlt dauert er schon seit immer, auf der anderen Seite ist so schnell Ende des Monates geworden, wo sind die Tage geblieben? Wie dem auch sei, hier ist die nächste Musikempfehlung.

Ich glaub, weil ich schon die Zeitkomponente angesprochen habe, möchte ich eines meiner absoluten Lieblingslieder überhaupt und von Keane anspielen.

Er fasst auch irgendwie das Gefühl dieser Zeitschleife, in der man gefühlt seit März 2020 feststeckt, auch gut zusammen: Es ist nichts halbes und nichts Ganzes – man lebt nicht den Moment, der dadurch bestimmt ist, möglichst eine Ansteckung zu vermeiden und dessen Risiken zu minimierenn Man lebt aber auch nicht für die Zukunft, eine bessere ohne C19, von der man gefühlt jeden Tag ein Stück weiter entfernt liegt.

Und so werden die Tage Einheitsbrei, einerseits plätschern sie so mir nichts dir nichts an einem vorbei, andererseits werden sie müßiger und müßiger. Man verfällt in einen Trott, Halbschlaf, Rhythmus immernoch in der Hoffnung, dass bald das normale Leben wiederkehrt und doch mit dem ernüchternden Wissen, dass das so schnell nicht passieren wird.

Man fühlt sich, als würde man in der Zeit zurückgehen – je länger man ausharrt, desto länger wird die noch zu überbrückende Wartezeit. Geht man einen Schritt vorwärts, wirft es einen zwei Schritte zurück. So düster dieser Beitrag nun klingt, so gut ist dieses Lied.

Keane – Back In Time
erschien 2010 auf der EP Night Train